Mittwoch, 4. Juli 2007

Präsentation

Ich bin Bertran Cazorla Rodríguez und möchte buf mit diesem Blog unterstützen. Dazu will ich folgendes unternehmen: An jedem Tag in diesem Wahlkampf, der heute, Montag, der 25. Juni, beginnt und am Wahltag am nächsten Dienstag, den 3.7., endet, werde ich euch einen Grund nennen, der mich dazu führt, buf zu wählen. Über diesen Grund könnt ihr gerne anhand eurer Kommentare diskutieren.

Darüber hinaus könnt ihr eure weiteren Gründe und weitere Anmerkungen im Post "Forum" angeben und euch die Hintergrundsinformationen anschauen und kommentieren, die ich euch in den weiteren Posts bereitsgestellt habe.

Ich hoffe, mit dieser Initiative zur Bereicherung und Verstärkung der - zugegebenermassen recht lahmen - hochschulpolitischen Diskussionen bei den Studierenden an unserer Universität beitragen zu können. Und damit ein Hauptziel von buf, nämlich die Verstärkung der demokratischen Auseinandersetzung bei den Studierenden, zu bekräftigen.

Abschied

Schon zwei Tage her sind die Wahlen gewesen, die vorlaeufigen Ergebnisse liegen laengst vor und es ist somit die Zeuit, diesen Blog zu schliessen. Und indem ich diesen vor eineinhalb Wochen geschaffenen virtuellen Raum schliesse, schliesse ich auch symbolisch und zum Teil, am Ende meines Studiums, mein hochschulpolitisaches Engagement an der Uni Freiburg. Diese Wahlen sind auch diejenigen Wahlen gewesen, bei denen ich nicht mehr angetreten bin und somit wurden die Mitglieder einer neuen Legislatur gewaehlt, an der ich nicht mehr vertreten sein werde, sei als als Senats-, als AStA- oder als 12er-Ratsmitglied. Jetzt bleibt nur, die angefangene Arbeuit abzuschliessen, um sie mit einem guten Gewissen an die Neuen weiterzuleiten.

Und nun muss ich zum Teil diesen Abschluss mit einem Hauch Enttaeuschung unternehmen. Nicht nur deswegen, weil ich im hochschulpolitischen Alltagsgeschaeft nicht immer die Standpunkte von buf durchsetzen koennte. Dass dies nicht immer moeglich ist, ist selbstverstaendlich in jeder nicht (immer) autoritaer geleiteten Einrichtung und auch wenn man Vertreter der trotzdem groesste, und sicher auch dynamischeste Gruppe der Universitaet: Die Studierenden. Als ich meine Taetigkeit auf Universitaetsweiter Ebene angefangen habe, habe ich mit der Ablehnung von Studiengebuehren angefangen. Und ich habe gesehen, wie wir Schlacht um Schlacht verloren haben. Trotzdem sind wir mutig geblieben und haben es versucht, die schlechte Lage mit Realismus zu verwalten, um daraus das wenigste Schlechte fuer die Studierenden zu machen. Diese Enttaeuschungen waren aber erwartbar und ich nehme sie auch hin.

Die groesste und fuer mich persoenlich schlechter hinnehmbare Enttaeuschung bezieht sich auf meine KommilitonnInnen und zum Teil auch andere Universitaetsgruppen. Die geringe wahlbeteiligung und die Tatsache, dass sich (bis auf die fuer mich erfreuliche Verringerung des Wahlanteiles der JuSos) bei den Wahlergebnissen wenig geaendert hat. Dass die neue Linke auch neue Stimmen erhalten wuerde, war leider auch erwartbar, so das nicht mal das laesst die Konitinuitaet der Ergebnisse in Frage zu stellen. Geringe Beteiligung, und auch eine auffaellige Kontiuintaet: Die Wenigen, die waehlen, tun es aus Gewoehnung und nicht aus Ueberzeugung. Auch die geringe Beteiligung an diesem blog unterstreicht diese Ebntaeuschung. Trotz der Werbung, auch der persoenlichen Ansprache, der Mailketten, der Plakate, usw., haben insgesamt vier Leute sich getraut, Kommentare zu schreiben - und dabei waren drei davon Leute, die dem Projekt nahe standen! Ich habe viele KommilitonInnen gehoert, die behaupten, sie wuerden den Blog lesen. Kommentiert hat es aber ehrlich gesagt beinahe niemand.

Diese geringe Freude an der Diskussion unserer gemeinsamen Angelegenheiten habe ich im Laufe meiner Beteiligung an der Gestaltung unserer Hochschule auch bei anderen Gruppen beobachten koennen: Von Professoeren bis hin zu nichtwissenschaftlichen Mitarbeitern, ich habe immer besehen, wie die wenigsten sich dafuer interessierten, was mit ihrem Studien- oder Arbeitsenirichtung passiert,k wie sie sich entwickelt, vor welchen Herausforderungen sie steht, und, vor allerm, wie man gemeinsam diese Heruasforderungen loesen kann. Hier teile ich vielleicht einen Geist mit dem rektor, der sich offensichtlich fuer diese Fragen begeistert. Und ich fuehle, dass die KommilitonInnen, die dies teilen, eine auffallende Minderheit darstellen (nicht mal alle dieser 13%, die zur Wahl gegangen sind). Und dabei sprechen wir von der vermeintlich dynamischesten und interessiertesten Gruppe der Gesellschaft: Die AkademikerInnen.

Und auf diese Enttaeuschung bezieht sich mein Kommentar: Auf die Einsicht, wie schwierig es ist, diese Menschen fuer die oeffentliche Diskussion der Probleme, die sie angehen, begeistern zu koennen. Aber trotzdem werde ich dabei bleiben. Aus dieser Zeit habe ich vieles gelernt: Kommunikationsfaehigkeit, Diskussionsfreude, vernuenfitiges und ergebnisoffenes Diskutieren und, nicht zuletzt, auch deutsche Gruendlichkeit bei der Planung von projekten und Aktionen. Und dies hat mich ziemlich tief gepraegt und wir mir auch spaeter folgen.

Ich verabschiede mich also, und wuensche mir dabei vieles, aber vor allem eine aktivere und diskussionsfreudigere Studierendenschaft. Jetzt stehe ich in Edinburg, und ich kann sogar in diesem extremen Norden mit einer beeindrueckenden schoenen und anderen Licht noch das Horizont um ein Uhr hier, zwei Uhr in Europa erahnen. Wo dieser fuer mich fuehrt? Weiss ich noch nicht genau, aber jetzt gehe ich ins Bett: Heute habe ich den einzigen Katalanen kennengelernt, der bei der independentistischen SNP-Fraktion, also fuer die jetzige Regierungsfraktion im schottischen Parlament arbeitet und morgen werde ich ihm treffen, um dieses Parlament (sein Arbeitsort) zu besuchen.